Was
ist Kapital?
Kapital ist in der Vergangenheit erbrachte Arbeit, die aufbewahrt
worden ist. Wenn ich auf die Nutzung dieser früher erbrachten
Arbeit, also auf Konsum, verzichte und diese gesparte Arbeit
für eine bestimmte Zeit anderen zur Verfügung stelle,
erhalte ich dafür Zinsen. Zinsen sind keine unberechtigte
Einnahme, sondern es ist der Lohn aus Arbeit der Vergangenheit,
deren Erträge nicht konsumiert wurden. Der Einsatz von
Kapital ist die Nutzbarmachung von Arbeit aus der Vergangenheit
für heutige Ziele. Da Kapital in einem freien Markt nur
durch Verdienen (dem Dienen am Konsumenten) geschaffen wird,
ist es grundsätzlich etwas Positives. Natürlich
kann Kapital auch durch unmoralische Handlungen, etwa durch
Raub, Diebstahl, Erpressung oder Zwangsarbeit zustandekommen.
In diesem Fall ist aber nicht das Kapital selbst negativ,
sondern die Tat desjenigen, der es zu Unrecht erworben hat.
Warum
arbeiten wir?
Wir
arbeiten, um unsere Bedürfnisse, in erster Linie die
materiellen Bedürfnisse, zu befriedigen. Um unsere Produktivität
zu steigern, nutzen wir die Arbeitsteilung: Jeder stellt mehr
von einer Ware her als er selbst davon verbraucht, um sie
zum eigenen Vorteil mit anderen zu tauschen. Der Einfachheit
halber tauschen wir meistens gegen Geld, also gegen ein allgemeines
Tauschmittel. Das Geld können wir konsumieren oder aufbewahren
(sparen). Durch Sparen wird Geld zu Kapital. Kapital ist also
die haltbar gemachte produktive Arbeit der Vergangenheit.
Wir
arbeiten und sparen auch, weil wir verschenken wollen. Wenn
wir das Verschenken und Vererben von Kapital und Vermögen
(Arbeit der Vergangenheit) nicht erlauben, nehmen wir dem
Individuum eine erhebliche Motivation zum Arbeiten weg. Wenn
jemand also nur noch für seinen eigenen Konsum arbeitet
(da er seine Arbeit nicht in Form von Kapital aufbewahren
oder verschenken kann), geht der Allgemeinheit eine erhebliche
Wohlstandsmehrung verloren.
Grundsätzlich
gilt: Wer für sich arbeitet, arbeitet automatisch auch
für andere, ob er das will oder nicht. Akzeptabel für
ein rechtschaffenes Individuum ist nur die Akzeptanz von freiwilliger
Mitarbeit anderer Menschen oder der Arbeit seiner Vorfahren,
die ihm in Form von Kapital vererbt wurde. Mit unserer jetzigen
Arbeit verdienen wir Geld, welches wir durch Konsumverzicht
zu Kapital machen, um uns und unsere Nachkommen in der Zukunft
zu versorgen. Damit erweitern wir unsere Freiheit und Eigenbestimmung.
Das
Tragische aller Ideologien der Vergangenheit (Christentum,
Islam, Kommunismus, Sozialismus und wie sie alle heißen)
ist die fehlende Erkenntnis, dass Kapital im Grunde nichts
als die nicht konsumierte Arbeit der Vergangenheit ist, dass
der Zins der Lohn für in der Vergangenheit erbrachten
Arbeit bzw. für den Verzicht des Lohns dieser Arbeit
in der Gegenwart ist. Die Verteufelung des Zinses ist im wesentlichen
aus Neid oder Unverständnis geboren.
Wissen,
Vermögen und Kapital sind die Geschenke unserer Eltern
und aller unserer Vorfahren, welche diese durch Arbeit erschaffen
haben. Kapital und Arbeit sind keine Gegner, sondern enge
Verwandte.
Das
Gegenteil von Kapital sind Schulden
Wer
Schulden macht, die er selbst durch zukünftig zu leistende
Arbeit nicht zurückzahlt, vererbt diese Verpflichtung
an seine Kinder. Schulden für Investitionen sind eine
positive Sache, da hierdurch der Wohlstand langfristig gemehrt
werden kann. Schulden für Konsum sind dagegen Gift für
mein Glück. Da ich sie mit zukünftiger Arbeit zurückzahlen
muss, mache ich mich freiwillig zum zukünftigen Sklaven.
Ein Verbrechen an meinen Kindern ist es, Schulden für
meinen heutigen Konsum zu machen, der durch zukünftige
Arbeit meiner Kinder beglichen werden muss. Schulden für
Konsum ist Diebstahl an der Zukunft, unabhängig davon
ob ich mich selbst, meine eigenen Kinder oder die Kinder anderer
bestehle.
Ist
Konsum gut?
Es
muss also erkannt werden, was eine Investition und was Konsum
ist: Konsum ist immer Verbrauch. Investition kann Verbrauch
sein, wenn es sich um eine Fehlinvestition handelt. Eine Fehlinvestition
ist es, wenn ich ein angestrebtes materielles Ziel in der
Zukunft nicht erreiche. Somit stelle ich für mich selbst
folgende Grunderkenntnis auf: Konsum ist für mich und
meine Umwelt negativ in dem Sinne, dass Wohlstand verbraucht
statt geschaffen wird. Positiv am Konsum ist mein unmittelbarer
Genuss. Ich muss also entscheiden, was mir wichtiger ist.
Diese Entscheidung sollte ich auch keinem anderen überlassen,
da es um meine eigene Freiheit geht.
Alfred
Reimann ist Ich-Philosoph, Ex-Multimillionär und Entdecker
des Schlagersängers Matthias Reim.
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