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Wie sie uns alle zu Verlierern machen

Zum WTO-Gipfel in Hongkong

Johan Norberg (12.12.05)

Johan Norberg


Leicht gekürzte Übersetzung des Beitrags auf der Website von Johan Norberg

Stellen Sie sich folgende Szene vor: Sie gehen in ein Restaurant, und der Ober bringt Ihnen die Speisekarte. Aber irgendwas stimmt nicht. Auf der Karte haben Sie eine sehr große Auswahl zu recht niedrigen Preisen. Sie können aber sehen, dass die anderen Tische eine Karte bekommen, auf der die Auswahl viel kleiner, dafür aber die Speisen viel teurer sind. Sie bitten also den Ober, dass er auch Ihnen die Auswahl begrenzen und die Preise erhöhen möge, zumindest solange auch alle anderen Restaurantbenutzer nicht mehr Wahlfreiheit und niedrigere Preise akzeptieren.

Was würde der Ober wohl daraufhin sagen? Dass Sie bekloppt sind? Ich denke nicht. Ich denke, er würde sagen, dass Sie ein hochrangiger Unterhändler bei einer Handelskonferenz sind.

Denn das entspricht genau der Art, wie die Länder der Welt auf der WTO in Hongkong miteinander verhandeln. Man hat völlig vergessen, wozu multilaterale Verhandlungen überhaupt da sind, nämlich ausländische Unterstützung zur Öffnung der eigenen Märkte zu erhalten. Der größte Vorteil des Freihandels ist doch, dass er unseren Konsumenten eine größere Auswahl zu niedrigeren Preisen bietet, und dass er unsere Wirtschaft durch mehr Wettbewerb und Spezialisierung effizienter macht.

Ein völliger Freihandel in der Landwirtschaft und die Abschaffung von Subventionen würde die OECD-Länder ungefähr 760 Millionen $ pro Tag einsparen lassen und es möglich machen, dass Ressourcen dort genutzt werden, wo dies am effizientesten möglich ist, statt dass man etwa Zucker dreimal teurer herstellt als den Zucker, den wir von anderen kaufen könnten. Und auch die Entwicklungsländer würden laut einer neuen FAO-Studie von ihrer eigenen landwirtschaftlichen Liberalisierung enorm profitieren.

Und dennoch verweigern sich sowohl reiche als auch arme Länder der Liberalisierung, solange nicht die anderen damit anfangen. Sie denken, dass es ein kostbares Recht darstelle, die eigene Wirtschaft zu schädigen und die Wahlfreiheit der eigenen Bevölkerung einzuschränken, und sie geben dieses „Recht“ nur auf, wenn andere es umso mehr aufgeben.

Diese bizarre merkantilistische Logik, die sich schon vor 200 Jahren als falsch herausstellte, ist leider von NGOs wie Oxfam wiederaufgewärmt worden, welche zwar fordern, dass die reichen Länder ihre Märkte öffnen sollten, wobei sie aber diese Forderung als entgegenkommende Wohltat seitens der reichen Länder verstehen. Ich hatte Oxfams Einmischung in die Handelsdebatte früher begrüßt, aber es stimmt mich traurig, nun zugestehen zu müssen, dass Oxfam sehr dazu beigetragen hat, das nötige Verständnis dafür zu unterminieren, dass es sich beim Handel nicht um ein Nullsummenspiel handelt.

Und so wird Hongkong das dritte der letzten vier WTO-Treffen sein, das in einem Fiasko enden wird.

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Herausgeber:
Libertäres Institut Bonn

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